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Maritime Verkehrstechnik

Ein effizienter und sicherer Schiffsverkehr auf den Wasserstraßen ist heutzutage ohne die moderne Verkehrstechnik nicht mehr denkbar. Weiterhin wichtige klassische Schifffahrtszeichen, wie bspw. Leuchttürme und Tonnen, wurden in den letzten Jahrzehnten um auf Funktechnik, Satellitentechnik und Radar basierende verkehrstechnische Systeme ergänzt.

In der Summe sind so etwa 800 UKW-Seefunkstationen, AIS-Landstationen, Radarstationen, D-GPS-Stationen, Leuchttürme verschiedenster Größe sowie über 3.000 befeuerte und unbefeuerte Tonnen küstenweit entstanden.

Weitere zentrale Teile der Maritimen Verkehrstechnik sind ein küstenweites Datennetz, welches die informationstechnische Vernetzung aller Standorte und die zentrale Verarbeitung und Veredelung der gewonnenen Daten ermöglicht sowie die technische Ausstattung der an den Küsten ansässigen Verkehrszentralen, Lotsenwachstationen und Schleusenleitstände, mithilfe derer das nautische Personal die Sicherheit und Leichtigkeit der Schifffahrt gewährt.

Datenerfassung und -verarbeitung für die Verkehrszentralen der Küste Datenerfassung und -verarbeitung für die Verkehrszentralen der Küste Datenerfassung und -verarbeitung für die Verkehrszentralen der Küste

Zur Kernaufgabe der Maritimen Verkehrstechnik gehören:

  • die Erfassung, Verarbeitung, Veredelung und Bereitstellung von Daten sowie die zugehörigen Darstellungs- und Bedienlösungen für die Verkehrszentralen der Küste und berechtigte Dritte (siehe Grafik), die den höchsten Ergonomieanforderungen genügen.
  • der Betrieb sowie die kontinuierliche Modernisierung und Weiterentwicklung aller technischen Komponenten sowie der dafür erforderlichen Infrastruktur und Kommunikationsnetze.

Die Systeme der Maritimen Verkehrstechnik dienen dazu, den Nautikern in den Verkehrszentralen, aber auch den Schiffsführern nötige Informationen und Hilfen zur Bestimmung der Schiffsposition sowie wichtige Informationen über die Wasserstraßen und deren geologischen Gegebenheiten / Besonderheiten (z. B. Gefahren) zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus ermöglichen sie die Kommunikation zwischen den Partnern der Seefahrt.

Realisiert wird dies mit einer Vielzahl unterschiedlicher technischer Systeme, die größtenteils redundant ausgelegt sind. Trotz oder gerade wegen dieser Vielzahl wird bei der Systemauslegung Wert auf standardisierte Schnittstellen, eine einheitliche Systemarchitektur und die Verwendung von einheitlicher Hardware gelegt. Dadurch sowie durch die Bündelung der ortsunabhängigen Systeme lassen sich die Aufwendungen für die Infrastruktur reduzieren und ein wirksames fachliches Controlling sowie ein küstenweites Sicherheitskonzept realisieren.

Aufgrund der vorgenannten Aspekte und der ausgiebigen Analyse der Nutzeranforderungen besteht die Maritime Verkehrstechnik an der deutschen Küste heute aus in technischer und nautisch-betrieblicher Hinsicht optimierten, hochverfügbaren Systemen. Die Entwicklung der Schifffahrt in verschiedensten Bereichen, beispielsweise im Bereich des autonomen Fahrens, erfordert allerdings auch ein ständiges Weiterentwickeln der Maritimen Verkehrstechnik.

Die Maritime Verkehrstechnik ist daher kein starres Gebilde, sondern ein technisches System, das über seinen gesamten Lebenszyklus einem ständigen Optimierungsprozess unterzogen wird.

Verkehrszentrale des WSA Elbe-Nordsee am Standort Brunsbüttel Verkehrszentrale des WSA Elbe-Nordsee am Standort Brunsbüttel Verkehrszentrale des WSA Elbe-Nordsee am Standort Brunsbüttel